besser Prophylaxe als Therapie
Regelmäßige Gesundheitsvorsorge schützt das Leben Ihres Tieres!
Natürlich hofft jeder liebende Tierbesitzer, dass sein vierbeiniger Liebling möglichst lange und gesund lebt und irgendwann sanft einschläft. In der Realität ist das leider sehr selten der Fall, da häufig Unfälle oder Erkrankungen das Leben verkürzen. Regelmäßige Gesundheitsvorsorge kann jedoch helfen, viele Krankheiten frühzeitig zu erkennen oder zu verhindern. Krankheiten die in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt werden, sind wesentlich schlechter behandelbar oder schlimmstenfalls nicht mehr heilbar.
Neben der artgerechten Haltung und Fütterung Ihres Tieres zählen auch Schutzimpfungen, Parasitenprophylaxe, Kastrationen, ausführliche Allgemeinuntersuchungen und Blutuntersuchungen zu den wichtigen Massnahmen, um Ihr Haustier vor Erkrankungen zu schützen.
1. Schutzimpfungen
Die wichtigsten Erreger von Infektionskrankheiten sind Viren und Bakterien. Eine Ansteckung des Vierbeiners kann auf direktem Weg (z. B. gegenseitiges Beschnuppern, Belecken, kämpferische Auseinandersetzung) oder indirektem (z. B. Schnüffeln an Ausscheidungen kranker Artgenossen, Übertragung des Erregers durch Hände der Bezugsperson, Schuhwerk oder Gebrauchsgegenstände wie Futterschüsseln, Katzentoiletten etc.) erfolgen. Neben erkrankten Tieren tragen auch gesund erscheinende Hund und Katzen zur Verbreitung der Infektionskrankheiten bei, ohne dabei selbst zu erkranken. Schutzimpfungen bieten einen wirksamen Schutz gegen die zum Teil tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten.
Wann welche Impfungen nötig sind und wie häufig, weiß Ihre Tierärztin. Sie kennt die Lebensgewohnheiten Ihres Tieres, die aktuelle Seuchenlage und ist über neue Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinär (StIKo Vet.) informiert. Im Rahmen des jährlichen Gesundheitschecks berät er Sie, welche Impfungen speziell für Ihr Tier erforderlich sind und wann diese aufgefrischt werden müssen.
2. Tierärztliche Vorsorgeuntersuchung
Jährliche Gesundheitskontrollen, bei denen der Tierarzt systematisch den Körper des Tieres durch eingehende Betrachtung, Abtasten und Abhören von Herz und Lunge untersucht, tragen dazu bei, Krankheiten frühzeitig auf die Spur zu kommen. Bei älteren Tieren (etwa ab dem 8. Lebensjahr, bei großen Hunden früher) sollten die Kontrollen durch eine Harnanalyse, ein großes Blutbild sowie gegebenenfalls weitere Untersuchungen ergänzt werden.
3. Kastration
Auch wenn es auf den ersten Blick unverständlich erscheinen mag, was dieser chirurgische Eingriff mit Vorbeugung zu tun hat - dennoch dient die Kastration in erster Linie bei den Katzen der Gesundheitsvorsorge. Katzen, vor allem als Freilgänger, unterliegen weit weniger dem menschlichen Einfluss als Hunde. Auf der Suche nach einem Geschlechtspartner streifen unkastrierte Tiere weit umher und werden dabei häufig Opfer von Verkehrsunfällen. Durch den Deckakt, Revier- und Konkurrenzkämpfe können die zum Teil tödlichen Virusinfektionen Tollwut, Katzenschnupfen, -seuche, Leukämie sowie die Immunschwäche FIV („Katzen-AIDS“) direkt übertragen werden. Studien belegen eindeutig, dass kastrierte Katzen eine deutlich höhere Lebenserwartung haben als ihre unkastrierten Artgenossen. Die Geschlechtsreife tritt bei der weiblichen Katze in der Regel im Alter von 6 bis 8 Monaten, beim Kater etwa mit 8 - 10 Monaten ein. Bei der Kastration werden die Keimdrüsen entfernt und somit sexuelle Verhaltensweisen und das Fortpflanzungsgeschehen unterbunden. Die Tiere streunen nicht mehr umher, werden anhänglicher und häuslicher. Alle anderen Verhaltensweisen bleiben erhalten.
4. Vorbeugung gegen Parasiten
Haarlinge, Zecken, Flöhe, Läuse und Milben - Band-, Spul- und Hakenwürmer... Ein starker Parasitenbefall kann bei unseren Vierbeinern zu ernsten Gesundheitsstörungen führen. Erste Anzeichen sollten Sie deshalb unbedingt beachten. Zumal Spulwürmer, Hakenwürmer und einige Bandwurmarten können auf den Mensch übertragen werden!